Einige Lehrwerke berücksichtigen die Phasen, Vorentlastung - Internalisierung - Reflektieren. Andere sind nach dem traditionellen Modell, Motivierung - Stoffvermittlung - Zusammenfassung, konzipiert. Will der Lehrer den Unterricht interessant gestalten und die Modelle abwechselnd einsetzen, ist es notwendig, das jeweilige Lehrwerk zu ergänzen. Eine gekonnte Lehrwerkanalyse wird mit Hilfe von einem Kriterienkatalog ( Kast / Neuner 1996) durchgeführt. In Bezug auf die in diesem Kapitel erlernten didaktische Begriffe, lassen sich u.a. folgende Fragen bei einer Lehrwerkanalyse stellen:

• Welche Methodenkonzepte lassen sich im Lehrwerk erkennen?
• Werden im Lehrwerk nur Sprache oder auch Weltwissen und Lernstrategien vermittelt?
• Gibt es Aufgaben zur Binnendifferenzierung?
• In welchem Anteil sind inhalts- und formorientierte Aktivitäten vorzufinden?
• Ist der handlungsorientierte Ansatz typisch für das Lehrwerk?

Eine Lehrwerkanalyse führt häufig zur Schlussfolgerung, dass das jeweilige Lehrwerk ergänzungsbedürftig ist. Es ist auch nicht zu erwarten, dass ein Lehrwerk in der Lage ist, die jeweilige Lerngruppe und die einzelnen Lerner zu berücksichtigen. So sind die Lehrenden immer auf der Suche nach geeigneten Ergänzungsmaterialien. In der Regel findet man in anderen Lehrwerken oder im Internet fertige Didaktisierungen.

Häufig kann man jedoch erst dann zielgruppenspezifisch und darüber hinaus lernerorientiert Unterrichten, wenn man passende Texte nimmt und diese selbst aufbereitet. Die vom Lehrer selbst erstellten Arbeitsblätter sind aber äußerlich häufig sehr einfach, die Aufmachung ist nicht professionell. Das muss jedoch nicht so bleiben. Immer mehr kostenlose Tools stehen einem zur Verfügung, um attraktive Arbeitsblätter zu erstellen, so z. B. hot-potatoes oder wordle.