12.4.1. Übungen im Interkulturellen Ansatz
Bei der Bearbeitung sprachlicher und landeskundlicher sowie kultureller Phänomene wird vergleichend verfahren. Typisch sind Gespräche über Unterschiede in der Ausgangs und Zielkultur. Thematisiert werden z. B. Begrüßungsformeln (sieh Bild 3). Im Zusammenhang mit Begrüßungsritualen stehen Fragen zur Diskussion, wie etwa die folgenden: Welche Formeln verwendet man beim Siezen? Ist Tschüs an Duzen gebunden? Sind das Ungarische szia und Tschüs äquivalent? In welcher Zeitspanne verwendet man Guten Morgen! (In Österreich in den ersten zwei Stunden, in Deutschland bis 12.00, in Ungarn in der ersten Stunde) etc. Kulturvergleich und Sprachvergleich sind also wichtige Schlüsselwörter im Interkulturellen Ansatz.
Bild 3:
DEUTSCH MIT GRIPS KB 2 S. 10
Es ist davon auszugehen, dass Texte und Gespräche über die Zielkultur den Lerner motivieren, die fremde Welt zu erkunden. Der Kulturvergleich bietet Sprechanlässe und ermöglicht echte, mitteilungsbezogene Kommunikation, also freie Gespräche. Literarische Texte gelten als die relevante Textsorte für den Unterricht. Für den Interkulturellen Ansatz ist also Focus on Meaning typisch. Der Interkulturelle Ansatz birgt jedoch die Gefahr in sich, dass statt eines Kulturvergleichs bekannte Klischees verstärkt werden.
Herr Lehrer / Frau Lehrerin oder Herr X / Frau X?
Welche Anredeform würde der Interkulturelle Ansatz empfehlen?
Wie möchten Sie sich im Unterricht anreden lassen?