12.5. Mehrsprachigkeitsansatz (DaFnE, DaT)
Der Mehrsprachigkeitsansatz fokussiert auf die Wirkung folgender Faktoren: auf das Sprachwissen in anderen Sprachen und auf die Lernerfahrungen. Die Tertiärsprachendidaktik berücksichtigt also, dass der Lerner bereits L1 und L2 gelernt hat. Dieser Ansatz geht davon aus, dass die Muttersprache und die erste Fremdsprache sowie die Lernerfahrungen beim Erwerb von L3 eine Hilfe sind. L1 und L2 erleichtern und beschleunigen den Erwerb von L3. Das Ziel beim Erlernen einer zweiten oder weiteren Fremdsprache ist es, die kommunikative, interkulturelle und lernstrategische Kompetenz des Lerners zu entwickeln.
Das Erlernen jeder neuen Fremdsprache wird immer wieder von neuen Faktoren beeinflusst, behaupten Vertreter der Tertiärsprachendidaktik (siehe z. B. Hufeisen und Marx).
Was sind diese neuen Faktoren?
- Lerner sind erfahrener geworden
- sie kennen schon erprobte Lernstrategien
- sie wissen auch, wie sie am besten lernen können (durch Hören oder Sprechen, durch Aufschreiben neuer Regeln und Vokabeln, etc.)
- sie lernen Möglichkeiten außerhalb des Klassenraums kennen (im Internet suchen, surfen, Musik hören, Rechtschreibkorrekturprogramme anwenden, etc.)
- auch kognitiv haben sie sich weiter entwickelt
- sie können Parallelen zwischen Sprachen ausfindig machen und darüber reflektieren (Marx 2008).