4.5 Motivation für das Sprachenlernen

4.5.1. Instrumentelle und integrative Motivation des Sprachenlernens

Die Beteiligung an der Diskussion in einem Forum hat über die sprachliche Entwicklung hinaus den Vorteil, dass die instrumentelle Motivation des Lerners gestärkt wird. Er erlebt, welchen praktischen Vorteil es hat, sich eine Fremdsprache anzueignen. Noah Gardner, der kanadischer Sozialpsychologe und Gründer der Motivationsforschung, erfasst in seinem Modell zwei Typen: integrative und instrumentelle Motivation. Es ist hervorzuheben, dass er seine Beobachtungen im zweisprachigen Kanada machte. So hat sein Modell eine gesellschaftliche Dimension. Unter instrumenteller Motivation versteht er, wenn jemand die zweite Staatssprache als Fremdsprache lernt, um sie als Instrument zu verwenden, also z. B. eine bessere Anstellung zu bekommen. Bei der integrativer Motivation geht es darum, dass der Sprachlerner eine positive Einstellung gegenüber der Zielkultur hat und das Sprachkönnen als Integrationsmöglichkeit ansieht.

Im Gegensatz zu Bürgern in zweisprachigen Ländern haben DaF-Lerner im Nicht-Zielsprachenland mit der Zielkultur keinen direkten Kontakt. Sie können dennoch eine positive Einstellung zur Zielkultur, zur Sprache und zu den Menschen haben oder diese werden durch gezielte Aufgaben entwickelt.

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Die Jugendzeitschrift „Juma" hat 2002 eine Umfrage gestartet. Die Fragen wurden von 200 deutschen Schülern beantwortet:
Was motiviert dich im Fremdsprachenunterricht?
Was demotiviert dich im Fremdsprachenunterricht?

Auf der folgenden Web-Seite sind einige Antworten zu finden:
http://school.iot.ru/predmety/german/01_005.htm

Welche Motivationsfaktoren lassen sich aus den Schülerantworten herauslesen? (zu den Motivationsfaktoren siehe im Abschnitt 1 Tabelle 1). Welche Motivationstypen von Gardner (4.5.1.) sind in den Schüleräußerungen zu erkennen?