7.1.2. Schreibfertigkeit im engeren Sinne

Für die Überlegungen zum kreativen Schreiben wird der Begriff Schreibfertigkeit auf Texte produzieren eingeengt. Wir gehen davon aus, dass der Lerner im Erstsprachunterricht bereits die lateinischen Buchstaben schreiben und lesen gelernt hat und er in der Fremdsprache seine produktive Textkompetenz entwickelt. Auch der Lerner, der der lateinischen Schrift mächtig ist, steht natürlich häufig vor der Situation, das jeweilige Wort erraten zu müssen. Er kann aber das Wort mindestens vorlesen, denn das Schriftbild ist für ihn nicht fremd. Die notwendigen orthographischen Kenntnisse eignet er sich im Rahmen der Wortschatzarbeit an.
Bei der Schreibfertigkeit im engeren Sinne geht es also nicht um die Fähigkeit, die einzelnen Wörter schreiben zu können oder um das Ziel, möglichst wenig Rechtschreibfehler zu begehen. Mit der Schreibfertigkeit im engeren Sinne meint man in der Schreibdidaktik die produktive Fertigkeit, Texte in der Fremdsprache verfassen zu können. Die Schreibprodukte können alle möglichen Textsorten sein: Briefe, Buchbesprechung, E-Mails, Werbung, Formulare, Lebenslauf, Gebrauchstexte, Bewerbung, fiktive Texte etc.