4.4.4. Lehrer als motivationsfördernder Faktor
Haben DaF-Lerner ein natürliches Interesse an die Sprache, also sie sind intrinsisch motiviert, kann es im schulischen Kontext durchaus vorkommen, dass dieses Interesse nachlässt. Wir wissen nämlich zum einen, dass Motivation instabil ist. Zum anderen lauert die Gefahr, dass die extrinsische Motivierung der Lehrperson gegen die intrinsische Motivation des Lerners wirkt. Ein bekanntes Beispiel ist das Lesen der Pflichtlektüre (Dörnyei 1996: 7). Einige Motivationsforscher sind der Auffassung, dass im institutionellen Kontext kaum Raum für die intrinsische Motivation bleibt. Wenn der Lehrer, die Leistung und die Noten im Mittelpunkt stehen, dominiert die extrinsische Motivation. Es gibt aber auch empirische Forschungen, die mit Daten belegen, dass extrinsische Motivation einen positiven Einfluss auf die intrinsische hat (Dörnyei 1997: 7). Im schulischen Kontext wird vom Lehrer erwartet, dass er stets bemüht ist, die intrinsische Motivation seiner Lerner Aufrecht zu halten und sie möglichst noch zu steigern. Ein guter Lehrer ist selbst motiviert, zu unterrichten. Er bewertet die Leistungen der Lerner primär nach dem individuellen Lernfortschritt und vermittelt nicht nur Sprache, sondern auch die positive Einstellung zum Sprachenlernen.