8.3.1. Vokabelgleichungen
Wenn die fremdsprachige Wortform und die bildliche Vorstellung im mentalen Lexikon direkt miteinander verbunden sind, ist davon auszugehen, dass die Kommunikation flüssig ist. Wenn jedoch der Lerner in der Kommunikation einen Umweg über die muttersprachliche Wortform machen muss, ist mit Verzögerung zu rechnen.
Welchen Einfluss hat das Lernen zweisprachiger Vokabelgleichungen auf das Ziel, eine direkte Bahn zwischen einer zielsprachigen Wortform und deren Begriff zu entwickeln?
Zweisprachige Vokabelgleichungen zu lernen, ist eine gängige Strategie. Der Vorteil ist dabei, dass der Lerner lediglich die graphematische und phonetische Oberfläche der Vokabel lernt, denn der Begriff ist nicht neu. Die erstsprachige Wortform steht für ein bekanntes Konzept, das dem Lerner aus der primären Sozialisation vertraut ist. Der Inhalt ist also bekannt. Diese Unterstützung durch die L1 ist jedoch gleichzeitig auch eine Hürde. Die fremdsprachige Wortform wird mit der äquivalenten muttersprachigen Wortform gleichgesetzt. Es ist fraglich, ob dabei das Konzept ausreichend aktiviert wird. Die Lerner bauen Bahnen zwischen den Wortformen in L1 und L2. Sie trainieren den subordinierenden Präsentationstyp. Wie könnte man zweisprachige Vokabelgleichungen optimieren? Optimierungsvorschläge sind die folgenden:
1. Die zweisprachigen Vokabelgleichungen durch den jeweiligen Begriff in Form von Zeichnungen oder Bewegungen zu ergänzen. Das Üben sollte von den Zeichnungen ausgehen (siehe Abbildung 3).
Bei Lernern, die visuelle Typen sind, hat man folgendes beobachtet: Wenn zielsprachige Vokabeln in der Vokabelliste mit viel Sorgfalt eventuell mit Buntstift geschrieben oder gemalt und dabei immer wieder laut ausgesprochen werden, werden sie nachhaltiger eingeprägt.
die Arme verschränken | karba teszi a kezét | Ich verschränke die Arme. |
reizendes Mädchen | bájos lány | Lena ist ein reizendes Mädchen. |
Ein Patent für das Lernen gibt es nicht, da das Lernen ein individueller Prozess ist. Es lassen sich aber Tipps geben, die das Gehirn trainieren. Empirische Daten belegen eindeutig, dass das Gehirn trainiert werden kann, ähnlich wie man Muskeln trainiert.
5 b) Sie können sich selbst trainieren, wenn Sie rechst in der Mitte den Beitrag „Fit für´s Lernen - trainieren Sie Ihr Gehirn!" anklicken. Viel Spaß!