10.5. Lesestile

Der Schwierigkeitsgrad eines Textes hängt nicht primär vom Text selbst ab, sondern von der Aufgabenstellung. Lerner sollen also erkennen, dass bei vielen Aufgaben ein Wort-für-Wort-Verständnis nicht erforderlich ist. Mit Hilfe ihres enzyklopädischen Wissens können sie auch dann Fragen beantworten, wenn sie nicht alle Wörter im Text verstehen. Die folgenden Verstehensarten sind zu unterscheiden und den Lernern bewusst zu machen:
  • globales Lesen
  • selektives Lesen
  • detailliertes Lesen
Beim globalen Lesen konzentriert sich der Lerner auf die Hauptaussagen des Textes. Es geht um Fragen, wie Wer schreibt worüber, wo, wann, wozu? (Kommunikationspartner, Thema, Kommunikationssituation, kommunikatives Ziel, Textsorte). Ein selektiver Lesestil ist anzuwenden, wenn gezielte Einzelinformationen aus Texten zu entnehmen sind. Ein typisches Beispiel dafür ist, in einem Fahrplan Zugverbindungen zu suchen. Detailliertes Verstehen ist gefordert, wenn alle Aussagen des Textes für die Aufgabenstellung relevant sind.