10.7. Fehler bei Verstehensübungen
Folgende Fehler beinträchtigen die Nachhaltigkeit des Leseunterrichtes.
Es ist nicht effektiv,
- Lerner ohne Hinführungsphase (Vorentlastung) einem Verstehenstext auszusetzen
- ständig auf Unbekanntes hinzuweisen.
- Verstehenstexte Wort-für-Wort bzw. Satz für Satz zu erarbeiten
- wenn Lerner den Text laut vorliest
- wenn Übungen zur Förderung der Lesefertigkeit mit der Überprüfung des Textverstehens gleichgesetzt werden
- nach dem Lesen lediglich Fragen zum Textinhalt zu stellen
- Lesestrategien im Unterricht nicht zu trainieren.
Begründungen:
- Der Verzicht auf die Vorentlastung hat zur Folge, dass der Lerner alle Textinformationen als gleich wichtig betrachtet und den ganzen Text im Detail dekodieren möchte.
- Der Hinweis auf Wissenslücken fördert das datengesteuerte Verstehen und entmutigt den Lerner.
- Sinnvolle Leseaufgaben sollten nicht unberücksichtigt bleiben.
- Beim lauten Vorlesen konzentriert sich der Lerner auf die Form und wird daran gehindert dem Text Informationen zu entnehmen. Das laute Vorlesen sollte Dialogen vorbehalten werden.
- Die Aufgabe der Lesedidaktik ist eben die Entwicklung der Lesefertigkeit durch effektive Übungen.
- Fragen zum Textinhalt als routinierte Technik wirkt der Lesemotivation entgegen
- Ohne Lesestrategien ist der Lerner nicht in der Lage, selbstständig Texte zu lesen.